Wochenfest (Pfingstfest)
Es heißt Wochenfest, weil es am fünfzigsten Tag nach der Auferstehung (dem Erstlingsfest) gehalten wurde, also am Tag nach den sieben Wochen (49 Tage). Was ist damals geschehen? 40 Tage nach der Auferstehung ist der Herr Jesus aufgefahren, und zehn Tage später, am fünfzigsten Tag, wurde der Heilige Geist ausgegossen. Warum ist die Auffahrt so wichtig? Wäre es nicht besser, wenn Jesus auf der Erde geblieben wäre? Die Jünger waren so traurig, als der Herr ihnen sagte, dass er sie verlassen würde. Aber der Herr sagte gleich: „Es ist gut für euch, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch“ (Joh. 16:7).
Wenn der Herr hiergeblieben wäre, könntest du ihn zwar sehen, aber seine Absicht ist es, in dich hineinzukommen, um dein Leben zu sein. Es gibt zwei wichtige Bedeutungen, warum der Herr aufgefahren ist: Erstens, um die Schrift zu erfüllen, nämlich, dass er auf dem Thron sitzen sollte, zur Rechten Gottes in den Himmeln. Das ist heute sehr wichtig für uns. Als Gott den Menschen schuf, wollte er, dass der Mensch mit ihm herrscht. Der Mensch wurde geschaffen, um zu herrschen (vgl. Offb. 5:10). Es ist seine Bestimmung, König zu sein. Gott sagte in 1.Mose 1, dass er den Menschen in seinem Bild machen wolle, damit er auf der Erde über Gottes ganze Schöpfung herrschen sollte. Hier müsst ihr etwas sehr Wichtiges erkennen, was mit der Auffahrt des Herrn Jesus zu tun hat: Er ist als ein Mensch aufgefahren. Für Gott ist es nichts Außergewöhnliches, auf dem Thron zu sitzen. Es ist ja sein Thron. Aber für uns Menschen auf dem Thron zu sitzen – das ist zu wunderbar.
Christus ist als Mensch aufgefahren und hat uns zu Königen und Priestern gemacht
Last und Offenbarung 1:5-6 lesen: „und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und Fürsten über die Könige der Erde.“ Hier ist die Rede von Jesus als einem Menschen, denn er ist der Erstgeborene von den Toten. Gott kann niemals sterben. Meinst du, du kannst Gott umbringen? Sicher nicht, aber den Herrn Jesus konnte man umbringen, denn er war ein Mensch. Aber Gott hat ihn am dritten Tag auferweckt, und so wurde er zum Erstgeborenen von den Toten. Jetzt wurde er zum Fürsten über die Könige der Erde. Lesen wir weiter: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat mit seinem Blut“ (V. 5) – ist hier der Satz zu Ende? Nein, es geht weiter: „und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen“ (V. 6). Was steht hier? Er hat uns zu Christen gemacht? Nicht nur das – was möchtest du noch? Habt ihr jemals daran gedacht, dass ihr Könige seid? Wenn der Herr zurückkommt, werden wir die Wirklichkeit davon sehen. Heute lernen wir, durch das innere geistliche Leben für das wunderbare Reich bereitet zu werden.
Die Bestimmung des Menschen –
mit Christus zu herrschen in seinem Reich
Was möchte der Herr dir geben? Vollmacht über den Teufel? Nein, hier heißt es: Vollmacht über die Nationen. Meinst du, es ist einfach, Vollmacht über die Nationen zu haben? Daher müssen wir heute geistlich wachsen und lernen, Christus zu leben und eins mit ihm zu sein. Wie sonst wirst du über die Nationen herrschen? Auch hier wird Psalm 2 zitiert. Der Herr ist der Herrscher über die Könige der Erde und wir sollen mit ihm zusammen regieren. Die meisten denken, dass sie als Christen eben in den Himmel kommen. Aber was möchtest du denn dort machen? Golf spielen? Du musst nicht erst auf den Himmel warten, um Golf spielen zu können. Du kannst hier auf der Erde spielen. Vielmehr sollen wir Vollmacht über die Nationen bekommen, um über sie zu herrschen. Daher lehrte der Herr uns beten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde“ (Mt. 6:9). Aber leider kümmert sich niemand darum. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde. Wir haben eine wunderbare Bestimmung.
Die Anwendung des Pfingsfestes
Epheser 1:18: „Und die Augen eures Herzens erleuchte, damit ihr erkennt, was die Hoffnung seiner Berufung ist, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist.“ Wir müssen erleuchtet werden, denn hier geht es nicht um Theologie und Lehre, sondern die Augen unseres Herzens müssen erleuchtet werden.
Durch das halten des Pfingstfestes erfahren wir, dass Christus der Herr über allem ist und uns vor niemanden fürchten müssen. Die Aposteln fürchteten sich nicht einmal vor dem Tod, weil sie gefüllt waren mit dem Heiligen Geist und den aufgefahrenen Herrn vor Augen hatten. Apostelgeschichte 7:54-56 „Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen über ihn. Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“